FAQ - häufig gestellte Fragen

 

Was ist das besondere am Visitor-Projekt?

Hier wird Kunst verschenkt. Die Figuren werden der Allgemeinheit übergeben und damit dem Kunstmarkt entzogen.



Wie kann die Visitor-Aktion umschrieben werden?

Sie ist ein wachsendes Kunstwerk auf Zeit, bei dem jeder Mensch, der zufällig einen Visitor sieht, mitwirken kann. Theoretisch kann jeder Mensch, der möchte, hier Kunst mitgestalten. So haben mittlerweile über 800 Personen aktiv mitgewirkt.



Was ist das Wichtigste an der Aktion?

Zunächst, dass Aktive den Visitor an einer anderen Stelle aussetzen und dann das Nachvollziehen der Wanderungen und der Aufstellorte im virtuellen Kontext.



Kann ich mit der Figur mehrere Orte besuchen?

Auf jeden Fall. Dies steht ganz im Ermessen jedes Mitwirkenden. Dies ist dann der typische Reisevisitor.



Was kann die Aktion bewirken?

Ein Visitor in einer Mauernische, auf einem Steinsockel oder in einer Baumgabelung ist zunächst ein unerwartetes Objekt an einem unerwarteten Platz. Dies kann beim Betrachter ganz unterschiedliche Eindrücke erzeugen. Angefangen von Irritation, Ablehnung bis hin zu überschwänglicher Freude.



Wer ist Urheber der Arbeit?

Die Grundidee stammt vom Künstlerpaar Ragnhild Becker und Gunar Seitz. Sie haben auch alle Gips-Visitors gebaut und in vielen Städten selbst Visitors aufgestellt. Dennoch lebt die Aktion von der freiwilligen Mitwirkung vieler Menschen. Diese Mitwirkenden gestalten die Aufstellungen in vielfältiger Weise selbsttätig weiter. So entsteht eine Multi-Autorenschaft.


Seit wann gibt es die Visitor-Aktion?

Die ersten Gipsfiguren sind im Jahr 1990 entstanden. Wir haben verschiedene Figuren in zahlreichen Installationen seit 1993 verwandt. Zeitlich und räumlich begrenzte Vorläuferaktionen der internationalen Visitor-Aktion gab es jedoch schon im Umfeld der documenta 10 (1997). Die Aktion unter dem Motto „100 Tage – 100 Visitors“ führten wir im Zeitraum der documenta 11 (2002), 12 (2007) und 13 (2012) in Kassel durch.
Start der internationalen Visitor-Aktion war der Sommer 2001 in den Schweizer Alpen.



Wie ist das Projekt entstanden?

Anfänglich waren die ersten Figuren Produktionsreste einer größeren bildhauerischen Arbeit. Diese sahen bereits in ihrer bizarren und skurrilen Form sehr interessant aus und es war viel zu schade, die Zufallsobjekte wegzuwerfen. Daraus haben sich Stück für Stück die heutigen Formen entwickelt.



Aus was bestehen die Visitors?

Die große Mehrzahl der Figuren besteht aus feinem, weißem Alabastergips. Daneben gibt es See-Visitors, die blau gefärbt mit einem Schnorchel versehen an Gewässern aufgestellt werden können.



Was waren die bisherigen Höhepunkte?

Zweifelsohne sind der aus einer Aluminiumlegierung hergestellte 15 cm hohe Weltraum-Visitor sowie sein digitales animiertes Abbild in den beiden Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X vorläufiger Höhepunkt der Aktion. Diese überfliegen praktisch alle Punkte der Erde und stehen damit mit allen auf der Erde sich befindlichen Figuren in (virtuellem) Kontakt. Weiterhin ist vom Alfred-Wegener-Institut aus Bremerhaven ein 17 cm hoher Bronze-Visitor in der Arktis beim Nordpol und vom DLR sowie vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie ein baugleicher Visitor auf der antarktischen Halbinsel O'Higgins (German Antarctic Receiving Station) ausgesetzt worden.



Wo befinden sich die Visitors auf der Erde?

Auf allen bewohnten Kontinenten, also neben Europa in Asien, Australien, Afrika, Nord- und Südamerika. Sie stehen im Hochgebirge, in 400 m Tiefe, unter Wasser am Meeresgrund, in Megametropolen oder im Dschungel.



Warum machen Sie diese Aktion?

Es ist sehr interessant Kunst zu verschenken, Kunstobjekte einfach abzugeben, loszulassen und dann Reaktionen der Mitwirkenden aufzufangen. Es ist auch ein schönes Gefühl, Initiatoren eines Kunstwerkes zu sein, das sich selbst weiterentwickelt und spannend ist es, da wir nicht wissen wohin die Reise geht.



Was bleibt von dieser Aktion?

Jeder Aufstellort, von dem wir erfahren wird im Internet mit Ort und Datum notiert. So kann zum einen die Aktion mitverfolgt werden und zum anderen wird sie damit auch für lange Zeit im virtuellen Raum dokumentiert. In manchen Fällen findet auch ein Foto den Weg ins Internet. Wenn das körperliche Objekt, das am Anfang war, schon längst verfallen ist, bleibt die virtuelle Realität bestehen.



Wie finanzieren Sie das Projekt?

Kleinere Aktionen werden von uns selbst getragen. Bei größeren Projekten, wie dem Weltraum-Visitor oder den Pol-Visitors holen wir Sponsoren ins Boot, die die Aktion mittragen.




Steckt hinter der Aktion eine gewisse Weltanschauung oder eine bestimmte Ideologie?

Das Werk ist ein Individuelles. Es wird durch den jeweils Einzelnen getragen und weiterentwickelt. Es versteht sich nicht als konkrete Kritik an bestehenden gesellschaftlichen Zuständen, es ist keine Reaktion auf politische Zustände und hat nicht den Anspruch „die Welt zu verbessern“.



Kann ein Visitor bei ebay verkauft werden?

Wenn eine Person einen Visitor bei ebay zu verkaufen versucht, ist es ihre individuelle Aktion.



Kann ich mit dem Visitor machen was ich möchte?

Ja. Wir geben die Figuren frei. Dann sind sie nach eigenem Ermessen gestaltbar und platzierbar. Nach dem Abgeben ist jeder Aufsteller selbst für seine Aktion zuständig und verantwortlich.


Stand: 2017-04-19


Ragnhild Becker & Gunar Seitz, Hoher Weg 55, 88048 Friedrichshafen, Germany, Tel.: +49 (0)152 52774259

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